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AutorenbildJeanette Ghyczy

Die Bedeutung eines regulierten Nervensystems

Aktualisiert: 25. Nov.

Dass Symptome wie Überforderung, allergische Reaktionen, Depression, Erschöpfungszustände, Stress, aber auch Ängste, Unsicherheit und Schlafstörung auf ein dysfunktionales Nervensystem hinweisen, ist uns vielleicht nicht immer bewusst. Außerdem, wie eng Traumafolgen mit autonomen Abläufen des Nervensystem gekoppelt sind, darüber spreche ich in einer weiteren Folge bei meinem Podcast LICHTBLICKE. (Transkript s.u.)


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Zum Thema Entspannung lade ich dich außerdem herzlich ein, meinem Youtube Kanal LICHTBLICKE zu folgen. Dort veröffentliche ich regelmäßig zusätzlich zu den Podcast-Folgen sound healing Videos und geführte Meditationen, wie zum Beispiel eine Wahrnehmungsübung durch deinen Körper oder demnächst noch vieles mehr. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn es mir möglich ist, dich auf unterschiedlichen Ebenen in deinem eigenen Entwicklungsprozess zu unterstützen oder zumindest interessante Anregungen geben zu können. Denn so oder so sind wir alle miteinander verbunden.




Wer statt hören lieber lesen möchte...


Wie wichtig ein reguliertes Nervensystem für meine eigene Gesundheit und das innere Gleichgewicht ist, war mir lange Zeit überhaupt nicht bewusst. Ich ging immer nur davon aus, dass ich zu Nervosität neige und wenig belastbar bin. Und das schon seit ich denken kann. Doch dass Symptome wie Überforderung, allergische Reaktionen, Erschöpfungszustände, Stress, aber auch Ängste, Unsicherheit und Schlafstörung unmittelbar daran gekoppelt sind, ob mein Nervensystem in einem übererregten oder untererregten Zustand - sprich außer Balance ist - brachte mir persönlich völlig neue Erkenntnisse und Beobachtungen in diesem Zusammenhang.

 

Gleichzeitig darf man sich im Zuge dessen immer wieder vor Augen führen, wie sehr unser Körper in der Lage bzw. darum bemüht ist, alles, was nicht in Ordnung scheint, wieder ins Gleichgewicht zu bringen, abzufangen, zu heilen oder wegzustecken. Ein wahres Wunderwerk der Natur! Das vergessen wir viel zu häufig. Allerdings kann unser Körper dies natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Denn wenn zu viel an Belastung, Stress, Negativität und Dysbalance über einen längeren Zeitpunkt zusammenkommt, geht das früher oder später auf Kosten der Gesundheit.

 

In einer solchen Situation wird einem dann meist erst wieder bewusst: Es ist nicht das Geld, nicht der Erfolg im Außen oder die Leistung, die wir erbringen, die unser Leben zu einem wirklich guten Leben machen – dies sind Aspekte unserer Erfahrungswelt – auch nicht unwichtig – aber nicht wirklich maßgeblich für unser wahrhaftiges Wohlbefinden. Ein gesunder Körper und innere Zufriedenheit machen uns zu glücklichen Menschen. Im Wort "Zu-frieden-heit" steckt bereits der Schlüssel des Eigentlichen: Frieden. Im Frieden sein, mit uns, unseren Lebensentscheidungen, unseren Gefühlen, unserem Körper, der Welt, in der der wir leben und das Umfeld, welches wir dafür gewählt haben.

 

Nun ist das Leben an sich nie nur ein langer, ruhiger Fluss. Im Gegenteil, es ist komplex und nicht selten herausfordernd. Die meisten von uns haben damit zu tun, den Alltag, mit allem, was dazu gehört, so gut es geht unter einen Hut zu bringen. Es gibt sie also nicht, die Situation, in der wir immer und überall vollkommen ausgeglichen und im Frieden durch unser Leben laufen. Und darum geht es auch gar nicht. Vielmehr darum, zu verstehen, wenn wir unserem Nervensystem die angemessene Aufmerksamkeit schenken und Wege finden, wie wir uns in bestimmten Situationen erden und in den Ausgleich bringen, es uns darin unterstützten kann, das ständige Auf und Ab im Leben besser zu bewältigen und ganz nebenbei auch noch Freude dabei zu empfinden.

 

Trauma und autonome Anpassungsstrategien


Die wenigsten Menschen, die ich kenne sind in der Lage ihr Nervensystem zu regulieren. Denn dazu gehört viel mehr, als nur seine Nerven zu beruhigen. Es ist ein so komplexes Thema, dass diese Folge dafür im Grunde gar nicht ausreicht. Aber einen Gedankenanstoß geben, kann ich hier vielleicht. Zum Beispiel auch, dass es einen nicht zu unterschätzenden Zusammenhang mit Trauma gibt. Wir alle haben in unserem bisherigen Leben irgendeine Form von Trauma erlebt. Denn ein Trauma entsteht immer dann, wenn ein emotional so überwältigendes Ereignis stattgefunden hat, welches wir in diesem Moment nicht in der Lage sind zu verarbeiten, aus welchen Gründen auch immer. Unser Gehirn entwickelt in einem solchen Moment autonom eine Überlebensstrategie, eine Art Sicherheitsmodus, der sich grob gesagt in drei Reflexe unterteilen lässt, was im Englischen unter den drei F’s bekannt ist: fight, flight, freeze – also Kampf, Flucht oder Erstarren. Jedes dieser drei Modi dient dem reinen Überleben.


Diese Anpassungsstrategien können uns später jedoch im Leben große Schwierigkeiten bereiten. Und oft sind wir nicht mehr in der Lage den eigentlichen Ursprung und somit den Zusammenhang zu ermitteln. Es läuft wie gesagt alles autonom ab. Das zu Erkennen ist wichtig. Und ebenso, welche Möglichkeiten man hat, den autonomen Ablauf zu unterbrechen, wenn die Situation zwar nicht mehr lebensbedrohlich ist, unser Gehirn sie aber auf Grund von gespeicherten, ähnlich aussehenden Erfahrungen, als solche einstuft.


Dann geht es darum, unseren sogenannten inneren Beobachter aktivieren zu können, der es uns ermöglicht, die Situation selbst einzuschätzen und das automatisch ablaufende Programm zu unterbrechen. Dies alles spielt sich innerhalb einer Millisekunde ab, weshalb es eine gewisse Achtsamkeit und Übung erfordert.


An dieser Stelle möchte ich die wunderbare Verena König erwähnen. Sie ist Spezialistin auf dem Gebiet der Nervensystemregulation und Trauma Therapeutin. Persönlich begegnet bin ich ihr noch nicht. Ihre Podcasts, Bücher und Online-Kurse sind für jeden zugänglich und meines Erachtens goldwert.

 

Mit Selbstregulation erschaffe ich mir die Möglichkeit eine neue Wahl in verschiedenen Lebenssituationen zu treffen und somit auch neue, positive Erfahrungen zu machen.

Im vergangenen Jahr habe ich viel zu diesem Thema u.a. durch sie gelernt. Und es hat mich immer mehr dazu gebracht, in meinem Leben regelmäßig für Ausgleich und Ruhe zu sorgen. Für mich persönlich beinhaltet dies: Immer wieder Innehalten, auch mal nichts tun, bewusst Atmen, meditieren und aktuell nunmehr täglich mit meinen Klangschalen zu arbeiten – all das hat maßgeblich zu einem besseren Wohlbefinden in meinem Leben beigetragen. Plötzlich sind wieder ganz andere Dinge möglich. Es wird Kapazität frei für völlig neue Wege.

 

Selbstregulation hat also auch immer etwas mit zur Ruhe kommen zu tun. Sich selbst zu spüren, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und für den entsprechenden Ausgleich zu sorgen. Da wären wir dann wieder bei der Selbstfürsorge – worüber ich in der zweiten Folge bei LICHTBLICKE gesprochen habe.

 

Aus der eigenen inneren Mitte zu handeln, bei sich sein, und darin Sicherheit zu empfinden, statt sich anzupassen, ist die Basis für ein selbstbestimmtes Leben. Denn es fühlt sich einfach gut an, wenn ich selbst entscheiden kann, wie ich auf verschiedene Gegebenheiten und Menschen reagieren möchte, anstatt auf die immer gleiche Weise Situationen, Umständen und wiederkehrenden Mustern zu begegnen. Insofern geht es bei einem regulierten Nervensystem auch um eine Verbesserung der eigenen Lebensqualität, wenn Du so möchtest. Kurz gesagt: Mit Selbstregulation erschaffe ich mir die Möglichkeit eine neue Wahl in verschiedenen Lebenssituationen zu treffen und somit auch neue, positive Erfahrungen zu machen.

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