Ein sorgenfreies Leben - ist das überhaupt möglich? Besonders in der heutigen Zeit?
In diesem Beitrag beleuchte ich das Thema "sich Sorgen machen" etwas näher, und was es mit uns, unserem Körper, Leben und Wohlbefinden macht. Wie wir Sorgen, Ängste und Belastungen bewusst immer wieder loslassen können, und was man stattdessen tun kann, im Leben für Freude und Leichtigkeit zu sorgen, der Gesundheit und Seele zuliebe. Wie man sich täglich neu ausrichten und sein Leben selbst bestimmen kann.
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Es gibt verschiedene Formen, des sich Sorgens, Kümmerns bis hin zu Angststörungen. Doch soweit wollen wir hier nicht gehen. Auch Selbstfürsorge ist eine Form des, wie das Wort schon in sich trägt: Für sich Sorgens. Über dieses Thema habe ich einer der vorherigen Folgen ausführlicher gesprochen.
(Den Beitrag dazu findest du hier.) Bei Selbstfürsorge geht es im Wesentlichen darum, sich besser kennenzulernen und liebevoll zuzuwenden, zu verstehen, was man braucht, um ein Leben zu führen, welches für einen selbst lebenswert ist.
Sich Sorgen machen, birgt hingegen eine Form des Stresses, der Angst und somit der körperlichen Belastung in sich. Es ist bemerkenswert, wie viel Zeit, besser gesagt Lebenszeit, die meisten von uns damit verbringen, sich Sorgen über alles Mögliche zu machen – im Großen wie im kleinen Stil.
Überleg mal, wie oft du am Abend sagen kannst: Dies ist heute ein sorgenfreier Tag gewesen!
Sehr wahrscheinlich sieht die Realität anders aus. Wir sorgen uns um das Wetter, über den Klimawandel, die politische Weltlage, ob wir rechtzeitig zu einem Termin kommen, es den Kindern, den Eltern, unseren Haustieren und Ehepartnern gut geht, genügend Geld auf dem Konto ist, was nächstes Jahr sein wird, wohin wir in die Ferien fahren, wann das Auto in die Werkstatt muss, ob die Karriere in den richtigen Bahnen läuft, welche Entscheidungen zu treffen sind, ob wir den richtigen Partner finden, umziehen sollen, genügend Sport treiben, und wie überhaupt alles weiter geht, was alles passieren könnte, ob wir gesund bleiben und vor allem, was die Anderen über uns denken. Besonders Letzteres ist ein vollkommen unnützer Gedanke, der jedoch für viele Menschen eine große Rolle im Leben spielt und nicht selten dazu verführt, alles richtig machen zu wollen, perfekt zu sein und sich zu verstellen, so sehr, dass das eigene Ich darunter leidet. Dabei ist es doch so: Die vermeintlich Anderen denken sowieso was sie denken. Egal wie sehr wir uns anstrengen. Denn was andere über uns denken ist im Grunde genommen nur der Spiegel ihres eigenen Lebens.
Es gibt also pro Tag unendlich viele Möglichkeiten und Gelegenheiten sich einer breiten Palette an Sorgen zu widmen. Wir sind das so gewohnt. Ist es aber wirklich sinnvoll und hilfreich? Laufen die Dinge in unserem Leben dadurch besser? Oder ist es nicht vielmehr so, dass es eigentlich einen Dauerstress in uns verursacht, alles vorausdenken und kalkulieren zu wollen, wir nachts vor lauter Sorgen nicht schlafen können und uns stattdessen den Kopf zerbrechen, im wahrsten Sinne des Wortes, wo das Meiste dann doch irgendwie anders kommt, als gedacht und sich ganz von selbst ergibt, wenn wir aufmerksam und verantwortungsvoll durchs Leben gehen.
Sich Gedanken machen – im Unterschied zu Sorgen machen. Wenn wir über etwas Nachdenken, gestalten wir! Entwickeln Ideen, finden kreative Lösungen – das hat etwas Positives, motivierendes und Kraft freisetzendes. Sich Sorgen machen hingegen lähmt und hält uns in der Angst gefangen.
Natürlich gibt es in unser aller Leben Herausforderungen, die wir meistern dürfen. Und es gibt sicherlich Phasen, in denen dies leichter fällt, und Phasen, die eine größere Meisterschaft erfordern. Und sicherlich sind wir besonders in der heutigen Zeit aufgefordert uns Gedanken über die Zukunft zu machen, zu überlegen, was wir verändern in Bezug auf das Klima besser machen können, wir die Ausbildung unserer Kinder aussehen soll und was wir möglicherweise dafür tun können, in einer friedlichen, demokratischen Welt zu leben. All das ist durchaus Wichtig. Und der Unterschied hierbei ist: sich Gedanken machen – im Unterschied zu Sorgen machen. Wenn wir über etwas Nachdenken, gestalten wir! Entwickeln Ideen, finden kreative Lösungen – das hat etwas Positives, motivierendes und Kraft freisetzendes. Sich Sorgen machen hingegen lähmt und hält uns in der Angst gefangen. Daraus entsteht selten etwas Gutes, Zukunftsweisendes. Es liegt in der Natur der Sache.
Und nichts desto trotz möchte ich mit diesem Beitrag den Fokus darauf lenken, sich einmal eine innere Prioritätenliste zu machen, mit den Dingen, die deine wirkliche Aufmerksamkeit benötigen und denen, die du getrost, loslassen kannst. Und vielleicht wirst du herausfinden, dass es da eine Menge Sachen und Ereignisse gibt, denen du deine Gedankenenergie entziehen kannst. Und diese dann eher in die wirklich wichtigen und für dich erfreulichen Lebensmomente und alltäglichen Kleinigkeiten stecken mögest.
Menschen, die ein hohes Alter erreichen, und gefragt werden, was ihr Lebensgeheimnis ist, betonen häufig, wie wichtig es ist, wahre Lebensfreude zu kultivieren und dazu gehört auch, sich von zu viel Sorgen und Ängsten im Leben frei zu machen. Wie ich das verstehe, ist nicht damit gemeint, so zu tun, als beträfe einen das alles nicht. Sondern geht es vielmehr um eine bewusste Entscheidung.
Wie es aussieht, ist es für die meisten Menschen jedenfalls leichter gesagt als getan, ihre Sorgen einfach so abzulegen. Denn es ist vielschichtig und hat verschiedene Gründe, warum wir eine Art Kontrolle, über das, was passiert oder geschehen könnte, haben möchten. Es ist ein Zeichen von fehlendem Gottvertrauen und sich nicht Geerdet fühlen. Aber es ist vielleicht auch eine Art Gewohnheit, die wir von unserem Umfeld, eventuell schon in der Kindheit übernommen haben. Sich Sorgen machen ist in gewisser Hinsicht gesellschaftsfähig. Es verbindet, wenn man sich über all die Dinge unterhält, die in der Welt schieflaufen oder über Probleme im Alltag, und sich gegenseitig darin bestätigt, dass es anderen genauso geht. Die Medien vermitteln uns nichts anderes, und liefern tagtäglich Beweise dafür, wie angebracht es ist, angstvoll in die Zukunft zu schauen.
Aber es tut uns nicht gut! Wenn man das mal verstanden hat, kann die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung gelenkt werden.
Bewusste Entscheidungen treffen
Auf die meisten Dinge, die uns Sorgen bereiten, haben wir überhaupt keinen Einfluss – weil sie außerhalb unseres Wirkens und Tuns liegen, andere, sogar fremde Menschen daran beteiligt sind, die Szenarien, die wir uns teils ausmalen, rein gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben, sondern Eventualitäten, teils verselbständigte Gedankenschleifen sind, die möglicherweise auf vergangenen Erfahrungsmustern beruhen, aber mit unserer aktuellen Realität und dem, wo wir uns hin entwickelt haben, nichts mehr gemein haben.
Was wir aber wohl beeinflussen können, ist: unser jetziges Denken und Handeln, und zwar jeden einzelnen Tag und jeden einzelnen Moment – auch, worauf wir in unserem Leben achten wollen, wohin wir schauen und welche Entscheidungen wir diesbezüglich treffen – für unser Wohlbefinden, unseren Körper, unsere Seele und für die Menschen, mit denen wir unsere kostbare Lebenszeit verbringen.
Ein sorgenfreies Leben gibt es wahrscheinlich nicht. Aber wir können zumindest versuchen, uns von Sorgen frei zu machen – als eine regelmäßige Routine, ganz so, wie wir uns die Hände waschen oder unsere Zähne putzen.
Ich möchte an dieser Stelle eine Achtsamkeitsübungen mit dir teilen, die mir dabei hilft, mich jeden Tag neu auszurichten und somit eine bewusste Entscheidung treffe, wie mein Tag aussehen soll. Denn es ist wirklich vor allem an uns selbst, dies zu erlauben und möglich zu machen.
Mein dreiminütiges Morgenritual
Anstatt den Tag damit zu beginnen, was alles ansteht und zu erledigen ist – setze ich eine klare Intention, was ich mir für diesen Tag in meinem Leben wünsche. Jeder neue Tag ist wie ein ungeschriebenes Blatt. Wir bestimmen durchaus mit, was darauf stehen soll. Auch wenn wir uns immer wieder bewusst machen dürfen: Wir müssen nicht alles wissen. Und wir können auch nicht alles wissen. Aber es gibt die Möglichkeit, das, was wir uns wünschen in unser Leben zu ziehen. Das ist das universelle Gesetz der Anziehungskraft.
Ich bitte ich Gott darum, meinen Tag zu segnen: auf das es ein weiterer wundervoller Tag ist. Ich bitte auch um die Segnung meines Tages beispielsweise mit Freude, spielerischer Leichtigkeit, Gesundheit, Frieden, Schutz, Kreativität, Verständnis, Sicherheit, Entspannung, gute Nachrichten, Wohlwollen… . Wenn du das für die selbst ausprobieren möchtest, setz an diese Stelle einfach die Dinge, die dir am Herzen liegen. Und dann schau, was passiert. Du wirst überrascht sein, wie sehr das von dir Erbetene eintritt – denn du hast dich bewusst ausgerichtet und deinen Fokus gesetzt.
Bevor ich dann an mein Tagwerk gehe, bitte ich meine Seele, mich zu führen. Denn mein Ego agiert aus unterschiedlichen Erfahrungen und Verhaltensmustern heraus. Meine Seele nicht. Wenn meine Seele führt, kann mein Ego zurücktreten. Und das ist äußerst heilsam.
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Foto: privat
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